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Jack Beatty's Buch über Peter Drucker und sein Weltbild ist gut recherchiert, flüssig geschrieben und kompetent ins Deutsche übersetzt, was heute keine Selbstverständlichkeit ist. Der Autor hat den Mann, über den er schreibt und sein Werk verstanden.
Das Buch kommt zeitgerecht. Nach einer rund zwanzig Jahre dauernden Phase, in der eine unsägliche Management-Modewelle auf die andere folgte, beginnen sich die Anzeichen zu verdichten, dass wir eine Chance auf Rückkehr zu Verstand, Vernunft und geistiger Qualität haben könnten - zu einer Managementliteratur, die es nicht mehr grösserenteils schon als Leistung ansieht, Volksschulniveau zu erreichen.
Das Buch ist ein sehr guter Zugang zum Gesamtwerk Druckers und - der Absicht entsprechend - zur Welt, wie er sie sieht. Es vermittelt ein Bild über den Menschen Peter Drucker und gibt Antworten auf die Frage, warum Drucker genau dieses Weltverständnis hat - Antworten, die ich im Wesentlichen für zutreffend halte. Das Buch ist, obwohl von einem Amerikaner geschrieben, insofern bemerkenswert unamerikanisch, als der Au-tor verstanden hat, wie sehr das Denken Druckers durch seine Herkunft aus dem europäischen und speziell österreichischen Grossbürgertum geprägt wurde.
Drucker gilt den meisten als Erfinder des modernen Managements. Als solcher wird er in der Regel von den Medien gesehen, darunter von so bekannten wie Forbes, Business Week, dem Economist und dem Wall Street Journal. Eines der zentralen Kapitel in Beatty's Buch heisst denn auch "Die Erfindung des Managements".
Drucker selbst hat das - wie Beatty nicht entgeht - nie so gese-hen, auch wenn es ihm gelegentlich geschmeichelt haben mag. Management wurde von niemandem "erfunden", und wenn man jemanden angeben müsste, so würde Druckers eigene Wahl, wie er einmal sagte, auf den "CEO der Pyramids, Inc." fallen, der seiner Meinung nach für den Bau der Cheops Pyramide vor Jahrtausen-den mehr von Management verstehen musste als jeder heutige Vorstandsvorsitzende. Managementleistungen sind so alt wie die Menschheit. Erfinder des Managements ist Drucker also nicht und will es nicht sein. Dazu kennt er sich viel zu gut in Geschichte aus.
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